Mykonos - Griechenland


Sechs Oberhessen und ein Grieche auf Mykonos

Sechs Oberhessen und ein Grieche auf Mykonos

Der diesjährige Vereinsausflug des Fliegersportclubs Roter Milan aus Nidda führte über die östlichen Aria-Anrainerstaaten auf die griechischen Inseln.

Nach gewissenhafter Vorbereitung (Flugplanung) war der Abflug in Nidda für Freitag, den 25.04.2008 vorgesehen. Leider spielte das Wetter nicht mit und der Start musste um einen Tag verschoben werden. Obwohl die Wetteraussichten für die Alpenüberquerung auch an diesem Tag nicht erfreulich waren, trafen sich die Vereinsmitglieder Jörg Battefeld, Walter Herzing, Stefan Mitrakas, Hagen Puttrich, Bruno Ruck und Rainer Weisbecker um 08:30 Uhr auf dem Fluggelände oberhalb von Nidda. Alle 6 Teilnehmer sind waschechte Oberhessen, Stefan Mitrakas allerdings mit griechischen Wurzeln. Die Flugzeuge, ein Motorsegler Falke SF25C (D-KEEB), ein Motorsegler Dimona HK36 (D-KGPB) und ein Motorflugzeug Katana DA20 (D-ESCP) wurden nochmals ordnungsgemäß gecheckt. Um 10:30 Uhr hoben dann die Flugzeuge mit Kurs Süden ab. Die erste Etappe verlief ruhig und führte über die Innenstadt von München mit guter Sicht auf das Olympiastadion, die Allianz Arena, die Frauenkirche und den Stachus. Das Ziel St. Johann in Österreich war nach zweieinhalb Stunden Flugzeit erreicht. Nach einer kurzen Brotzeit sollten im weiteren Verlauf die Alpen überquert werden mit Ziel Portoroz an der slowenischen Adriaküste. Der Blick zum Himmel verhieß aber nichts Gutes, die aktuelle Flugwetterberatung schaffte auch keine Klarheit. Deshalb wurden in der Streckenplanung mehrere Alternativen vorgesehen, ggf. mit einem weiteren Zwischenstopp. Petrus meinte es aber gut mit den Piloten und lies eine kleine Lücke zwischen den Wolken, durch die die Überquerung des Alpenhauptkammes in der Nähe des Großglockners möglich war. Von hier an war der Himmel dann bis zum Ende der Reise strahlend blau. Gegen 17 Uhr war das Tagesziel Portoroz erreicht. Während der Abwicklung der Formalitäten gab es vom Flughafenpersonal zur Begrüßung einen Slivowicz.

Nach einer verhältnismäßig kurzen Nacht ging es am nächsten Tag der Adria entlang zum Tankstopp nach Dubrovnik. Mit dem Überfliegen vieler, vieler Inseln, die wie Edelsteine im glasklaren Meer liegen, war dies ein ganz besonderes Erlebnis. Beim Landeanflug auf  den Internationalen Flughafen von Dubrovnik konnte man auf der linken Seite die wunderschöne Altstadt mit ihren Festungsanlagen sehen.

Es ist immer wieder beeindruckend, mit kleinen zweisitzigen Flugzeugen auf einem großen Verkehrsflughafen wie Dubrovnik zu landen und am Boden zwischen Boeing und Airbus zu rollen und abgefertigt zu werden. Nach einer kurzen Pause und dem Aufgeben des Flugplanes (wird an die Fluglotsen der geplanten Strecke weitergeleitet, die hiermit die Flugdurchführung überwachen) wurde der Flug mit Ziel Korfu fortgesetzt. Auf diesem Streckenabschnitt werden die Hoheitsgebiete von Serbien/Montenegro und Albanien durchquert. Die Überflugrechte hierfür mussten bereits mehrere Tage vorher von Zuhause aus schriftlich angefordert werden. Eine Genehmigung ist nicht immer selbstverständlich, aber der Rote Milan hat diese Hürde mit Bravour genommen.

In den recht hohen Bergen im Süden von Albanien ging der Funkkontakt mit dem Lotsen in Tirana verloren. Dieser wusste sich aber zu helfen und funkte die in seinem Luftraum befindlichen Verkehrsflugzeuge an, die dann als Vermittler zwischen Vereinsflugzeugen und Bodenstelle dienten. Damit war der Fluglotse immer bestens informiert, wo sich die Flugzeuge gerade befanden. Gegen 19 Uhr Ortszeit wurde auf  dem Verkehrsflughafen in Korfu gelandet, und damit war die zweite Tagesetappe erreicht. Nach einem griechischen Essen und einem Bummel durch die Altstadt klang der Abend aus.

Am folgenden Tag führte die Route an Patras vorbei, durch den Golf von Korinth nach Ikaros, einem kleinen Inlandsflughafen in der Nähe von Athen. Nach einem kurzen Aufenthalt wurde der Flug in Richtung Mykonos fortgesetzt. Nach den vorliegenden Karten hätte der Luftraum Athen großräumig umflogen werden müssen, doch die Fluglotsin schickte die Piloten mitten durch den Anflugsektor des Athener Flughafens. Das sparte einen erheblichen Umweg und erlaubte einen schönen Ausblick auf die Millionenstadt.

Auch in Mykonos wurden die Kleinflugzeuge wieder ernst genommen. So konnte es schon mal vorkommen, dass ein Airliner auf einen Motorsegler warten musste. Die nächsten zwei Tage dienten der Erholung, der Besichtigung der Insel sowie der Erkundung der griechischen Küche. Die Sprachkenntnisse des „griechischen Oberhessen“ Stefan Mitrakas waren dabei eine willkommene Hilfe.

Der Rückflug erfolgte auf ähnlicher Strecke. Ein zusätzlicher Höhepunkt war eine Übernachtung in Dubrovnik mit Stadtbesichtigung. Am Nachmittag des 3. Mai landeten alle Teilnehmer und Flugzeuge wieder wohlbehalten in Nidda. Auf dieser Reise wurde eine Strecke von über 4000 km Luftlinie zurückgelegt, wofür die Flugzeuge im Schnitt 24 Flugstunden benötigten